Mit der Ausstellung «Dynamik der (Un-)Ordnung» nimmt das Kunsthaus Zug Schaudepot am 25. August 2024 seinen Betrieb auf. In der über 700 Quadratmeter umfassenden Halle auf dem historischen Areal der V-Zug werden rund 40 Skulpturen, Plastiken und Installationen gezeigt.
Mit der Ausstellung «Dynamik der (Un-)Ordnung» nimmt das Kunsthaus Zug Schaudepot am 25. August 2024 seinen Betrieb auf. In der über 700 Quadratmeter umfassenden Halle auf dem historischen Areal der V-Zug werden rund 40 Skulpturen, Plastiken und Installationen gezeigt.
Im Zentrum der Ausstellung stehen Fragen nach dem dynamischen Wechselverhältnis von Ordnung und Unordnung. Die Sammlung des Kunsthaus Zug umfasst rund 10’000 Werke. Die bestehenden Depots sind randvoll.
Die Eröffnung des Kunsthaus Zug Schaudepot schafft neue Möglichkeiten zur Lagerung und Begegnung mit Kunst. Ausgangspunkt der ersten Ausstellung ist der spielerische Umgang mit dem Depot als Lagerort für Kunst. So verschieden Depots sein mögen, haben sie doch eines gemeinsam: Jedes Depot hat seine Ordnung, jedes Objekt seinen festen Platz, ist inventarisiert und erfasst. Das hat gute Gründe, schliesslich will die Übersicht gewahrt und jedes Objekt rasch aufgefunden werden können. Doch was passiert, wenn die Logik des Depots auf eine Ausstellung übertragen wird? In «Dynamik der (Un-)Ordnung» werden rund 40 Plastiken, Skulpturen und Installationen von rund 20 Kunstschaffenden mehrheitlich alphabetisch geordnet präsentiert – eine an sich willkürliche und wertefreie Ordnung.
Die grosszügige Halle lädt zum Flanieren und Entdecken ein. Neben «zufälligen Begegnungen» und Werken in nur halbgeöffneten Kisten wird auch die historische Entwicklung der Skulptur sichtbar: Von der naturgetreuen Darstellung des menschlichen Körpers im 19. Jahrhundert zu freien skulpturalen Formen der künstlerischen Avantgarde. Bewegungen wie der Kubismus, der Surrealismus und die Abstraktion definieren die Skulptur neu. Formen werden fragmentiert, verzerrt, neu zusammengesetzt, abstrahiert oder bereits «ungegenständlich» konzipiert. Je weiter man sich in die Gegenwart hinein bewegt, desto freier und experimenteller gehen Künstlerinnen und Künstler mit dem Begriff der Skulptur um. Dabei stellt sich nicht zuletzt die Frage nach der künstlerischen Sicht auf Ordnungssysteme. Seit der Moderne brechen Künstlerinnen und Künstler bewusst mit bestehenden Ordnungen, mit Konventionen und Sehgewohnheiten. Dieser Lust nach Unordnung und Regelbruch steht die strenge Struktur eines Kunstlagers gegenüber. Ein dynamisches Wechselspiel entsteht: Immer wieder aufs Neue werden Ordnung und Unordnung befragt und zueinander in Beziehung gesetzt.
Mit Werken von: Jo Achermann, Hans Aeschbacher, Hans-Peter von Ah, Anna Margrit Annen, Joannis Avramidis, Serge Brignoni, Trudi Demut, Olafur Eliasson, Hans Fischli, Karl Geiser, Florin Granwehr, Hermann Haller, Bethan Huws, Ödön Koch, Karl Prantl, Jakob Probst, Katharina Sallenbach, Roman Signer, Fritz Wotruba.